Förderung zur Gründung von Medinizischen Versorgungszentren (MVZ)

Der Landkreis unterstützt die Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in den Städten und Gemeinden im Landkreis Esslingen – für eine moderne und wohnortnahe medizinische Versorgung.

Was sind MVZ?

MVZ sind fachübergreifende, ärztlich geleitete ambulante medizinische Versorgungseinrichtungen, in denen verschiedene ärztliche und optional nicht ärztliche Gesundheitsberufe unter einem Dach zusammenarbeiten. Verwaltungsaufgaben können an eine Geschäftsführung delegiert werden.

Warum fördern wir MVZ?

Die Sicherung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung ist allen Städten und Gemeinden im Landkreis Esslingen ein großes Anliegen.
 
Zwar hat die ärztliche Selbstverwaltung in Form der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) einen Sicherstellungsauftrag und ergreift Maßnahmen zur Vermeidung einer Unterversorgung. Trotzdem wird von zunehmenden Wartezeiten auf Arzttermine berichtet und die Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem wächst.
 
Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist die hausärztliche Versorgung im Kreis Esslingen noch gut (Stand Juli 2025). Es besteht laut den Zahlen der KV keine Unterversorgung, einer drohenden Unterversorgung wird durch das Förderprogramm „Ziel und Zukunft“ begegnet, welches die Niederlassung attraktiv machen soll.
 
Aber bereits heute gibt es Gemeinden ohne Hausärztin oder Hausarzt, teils sind längere Wege zu einer geeigneten Versorgungseinrichtung erforderlich. Im Kreis Esslingen sind aktuell über 60 Hausarztsitze unbesetzt, die Zahl wird sich in den nächsten Jahren vermutlich aufgrund der Altersstruktur bei den Hausarztpraxen weiter erhöhen. Trotz einer Höchstzahl an bei der Ärztekammer registrierten Ärztinnen und Ärzten steht weniger tatsächliche Zeit für Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Der Wunsch der jüngeren Ärztegeneration nach Beschäftigung im Angestelltenverhältnis, Teilzeitbeschäftigung sowie Minimierung von wirtschaftlichem Risiko und Bürokratie führte in Folge dazu, dass die Anzahl der hausärztlichen Einzelpraxen stetig abgenommen hat. Gemeinschaftspraxen und MVZs bieten diesbezüglich Vorteile durch die Möglichkeit individuell attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Künftig werden größere Zentren die Primärversorgung von Patientinnen und Patienten zunehmend übernehmen. Das führt jedoch zu räumlichen Konzentrationsprozessen. Trotzdem sollen die Wege zur hausärztlichen Versorgung kurz bleiben.
 
Damit in der Fläche und wohnortnah eine gute hausärztliche Versorgung erhalten bleibt, können sich Kommunen an MVZ beteiligen und so die entsprechende Einrichtung auf ihrer Gemarkung sichern. Um die kreisangehörigen Städte und Gemeinden hierbei zu unterstützen, hat der Sozialausschuss des Kreistags im Juli 2025 ein Förderprogramm mit einem Fördervolumen von 375.000 Euro für den Zeitraum 2025-2029 beschlossen.

Wie wird gefördert?

Durch das Förderprogramm können einer beantragenden kreisangehörigen Gemeinde folgende Förderungen gewährt werden:

  • maximal 50.000 Euro für die Neugründung eines MVZ unter kommunaler Beteiligung
  • weitere 25.000 Euro zur Schaffung „zusätzlicher Arztzeit“

Welche Unterlagen werden für einen Förderantrag benötigt?

  • Beschreibung und detaillierte Erläuterung der geplanten MVZ-Gründung
  • Beteiligte Personen/Gemeinden/Projektpartnerinnen und -partner sowie Ansprechpartnerinnen und -partner
  • Nachweis über Gründung der Trägergesellschaft
  • ·Nachweis für Realisierungsphase des MVZ (insb. Antrag auf Zulassung des MVZ bzw. Zulassungsbescheid der KV Baden-Württemberg)
  • Höhe, Begründung und Aufteilung der für die MVZ-Gründung beantragten Fördersumme beim Landkreis Esslingen
  • Bestätigung der Gesetzmäßigkeit des Gemeinderatsbeschlusses über die kommunale Beteiligung an einem MVZ durch die Rechtsaufsichtsbehörde

Richtlinie

Förderung zur Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) (950,9 KB)
Förderprogramm 2025 - 2029

Amtsleiterin

Dr. Dominique Scheuermann

Dr. Dominique Scheuermann

Dienstsitz:
Am Aussichtsturm 5,
73207 Plochingen
Telefon 0711 3902-41600
Telefax 0711 3902-51600
Kontakt

- Gesundheitsdialog-BW
- Landesgesundheitsamt
- Robert-Koch-Institut

Kontakt

Dr. Markus von Ehr
Kontakt

Miriam Kraft
Kontakt