LKW der Zukunft: Vom Diesel zu Batterie und Wasserstoff - Aktuelle Kosten und zukünftige Entwicklungen

Landkreis und e-mobil BW richten Netzwerk- und Informationsveranstaltung zur Zukunft emissionsfreier Nutzfahrzeuge aus

Eine Versammlung von Menschen im Autohaus Russ Jesinger
Zusammenkunft vor den Vorträgen bei der Veranstaltung „LKW der Zukunft: vom Diesel zu Batterie und Wasserstoff“ Foto: Landkreis Esslingen, Thomas Eisenmann
Gruppenfoto der Organisatoren
Die Organisatoren der Veranstaltung posieren vor einem neuen LKW-Modell, bei der Veranstaltung waren mehrere LKWs der neuesten Generation zu sehen. Foto: Landkreis Esslingen, Thomas Eisenmann

Welche Antriebsarten stehen für Nutzfahrzeuge derzeit zur Verfügung und wie werden sie sich künftig entwickeln? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Fachveranstaltung „LKW der Zukunft“, bei der etwa 120 Teilnehmende fundierte Einblicke in die aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen Aspekte verschiedener Technologien erhielten.
Dr. Michael Faltenbacher vom Unternehmen Sphera hielt den Hauptvortrag zur Kostenentwicklung (Total Cost of Ownership, TCO) von Batterie-, Wasserstoff- und Diesel-Lkw. Georg Oswald von der KEYOU GmbH präsentierte verfügbare Wasserstoff-Verbrennungs-Lkw, während Paul J. Bruns von der Enginius GmbH Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und Batterieantrieben vorstellte. Passend zum Thema präsentierte Volker Hasenberg von der Daimler Truck AG die CO2-Strategie des weltweit größten Nutzfahrzeugherstellers.

Dr. Marion Leuze-Mohr, die Erste Landesbeamtin des Landkreises Esslingen und Dezernentin für Umwelt und Technik, sieht in der Wasserstofftechnologie eine strategische Chance für den Wirtschaftsstandort: „Mit dem in unserem Landkreis vorhandenen Know-how in den Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen können wir neue Produkte entwickeln und industrialisieren. Der Wasserstoff bietet enorme Potentiale für neue Märkte und Wertschöpfung in der Region.“ 
Ob batterieelektrischer Antrieb, Brennstoffzellen-Antrieb mit Wasserstoff, der Wasserstoff-Verbrennungsmotor oder auch mittels synthetischer Kraftstoffe – all dies bietet Lösungen zur Reduzierung des CO<sub>2-</sub>Ausstoßes im Verkehrssektor. Doch einen Königsweg gibt es nicht, denn die Wahl der passenden Technologie hängt maßgeblich von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab.

Entscheidend sind dabei unter anderem die Verfügbarkeit sowie die zukünftige Preisentwicklung von Strom und Wasserstoff. Prognosen gehen von sinkenden Energiepreisen aus, ebenso wie von sinkenden Beschaffungskosten für Nutzfahrzeuge durch höhere Produktionszahlen und steigende Wiederverkaufswerte. Zudem spielen die CO2-Bepreisung, Steuern und gesetzliche Regelungen für emissionsfreie Antriebe eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund ordneten die Referenten die verschiedenen kostenbezogenen Komponenten ein, und stellten die derzeit verfügbaren Antriebe und Fahrzeuge vor. 
Dr. Leuze-Mohr richtete bei der Veranstaltung einen Appell an Bund und Land: Für emissionsfreie Lkws würden aktuell noch hohe Kosten anfallen. Da es sich aber um Zukunftsinvestitionen handele, brauche es für den Endkunden zielgerichtete Förderprogramme für emissionsfreie Nutzfahrzeuge, bis der Markthochlauf wettbewerbsfähige Preise ermögliche.

Franz Loogen, der Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW, nimmt auch die infrastrukturellen Rahmenbedingungen in den Blick: „Batterie- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind längst Teil moderner Logistikstrategien. Die Umstellung fällt aber nicht leicht. Es braucht einen direkten Draht von Logistik zu Energieversorgern und Infrastrukturbetreibern, um mit belastbaren Zahlen zu planen. Mit unserem Kompetenznetz Lkw-Laden setzen wir genau hier an.“ 
Die Fachveranstaltung fand in den Räumlichkeiten des Autohauses Russ Jesinger in Esslingen statt. Sie bot eine Plattform für Austausch und Diskussionen zur Zukunft der Nutzfahrzeuge und beleuchtete umfassend die Chancen und Herausforderungen der verschiedenen Technologien. Bei dem Abend konnten emissionsfreie Lkw besichtigt werden.

Zu den Wasserstoffaktivitäten des Landkreises Esslingen:
Der Landkreis Esslingen ließ im Jahr 2023 in Kooperation mit der Hochschule Esslingen eine Potenzialermittlung erstellen, die dem Landkreis hervorragende Startbedingungen bescheinigt. Um die Potentiale im Kreis zu nutzen, wurde mit der Stelle des Wasserstoffkoordinators in der Stabsstelle des Landrats eine zentrale Anlaufstelle in der Kreisverwaltung geschaffen.
Mehr hierzu unter landkreis-esslingen.de/wasserstoff

Zur Landesagentur e-mobil BW:
Die e-mobil BW treibt im Netzwerk mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand die Industrialisierung und Markteinführung zukunftsfähiger Mobilitätslösungen voran. Damit stärkt sie langfristig den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg und verfolgt eine regionale Strategie zur flächendeckenden Etablierung klimafreundlicher und vernetzter Mobilität.Mehr unter www.e-mobilbw.de.

Pressesprecherin

Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
Pressesprecherin

Andrea Wangner

Telefon 0711 3902-43832
Telefax 0711 3902-53832
Kontakt

Sekretariat
Telefon 0711 3902-42032, -42038
Telefax 0711 3902-58902
Kontakt