Zahlen, Daten, Fakten, Fotos zum Neubau des Landratsamtes in Esslingen

Am Neubau des Landratsamtes ist Richtfest gefeiert worden

Gut beschirmt geht es für die Gäste des Richtfests zum Richtspruch vor den Haupteingang des Neubaus der Kreisverwaltung in den Esslinger Pulverwiesen. (Foto Landkreis Esslingen, Andrea Wangner)
Bei einer Führung durch das Gebäude können sich die Gäste ein Bild vom neuen Landratsamt machen. (Foto Landkreis Esslingen, Andrea Wangner)
Landrat Heinz Eininger lobt die weitsichtige Planung des Kreisrats für einen Neubau: „Damit wird ein Meilenstein in der Neuordnung der Kreisverwaltung gesetzt.“ (Foto Landkreis Esslingen, Andrea Wangner)

Der Bau des neuen Landratsamts-Gebäudes in den Esslinger Pulverwiesen geht weiterhin zügig voran, an dem Gebäude ist inzwischen die Fassade eingepasst worden. Am Freitag, 19. April wurde Richtfest gefeiert, traditionell mit einer Richtkrone und dem Richtspruch.

„Mit dem Neubau wird ein Meilenstein in der Neuordnung der Kreisverwaltung gesetzt, der Kreistag hat mit seinen Beschlüssen sehr weitsichtige Entscheidungen dafür getroffen“, sagte Landrat Heinz Eininger beim Richtfest des neuen Verwaltungsgebäudes in den Pulverwiesen am Freitag, 19. April. Nach einem Planungsprozess von knapp zwölf Jahren und der Abwägung aller entscheidungsrelevanten Fakten hatte das Gremium zwei Grundsatzentscheidungen getroffen: Erstens ist das Landratsamt künftig – neben den bestehenden Außenstellen in Filderstadt, Nürtingen und Kirchheim – auf zwei Standorte aufgeteilt. Dazu wurde das ehemalige Kreiskrankenhaus in Plochingen saniert und mit dem Bau eines modernen und nachhaltigen Verwaltungsgebäudes zu einem Verwaltungsstandort mit insgesamt 500 Mitarbeitenden ausgebaut.

Zweitens ist das Gebäude in den Pulverwiesen abgerissen worden. An dessen Stelle wird an einem nachhaltigen Verwaltungsneubau mit 675 Arbeitsplätzen gebaut. „In der Gesamtbetrachtung war ein Neubau im Vergleich zum Erhalt, der Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes rentabler“, so untermauert Eininger die Kreistagsbeschlüsse. Mit den errechneten Baukosten in Höhe von 3.990 Euro pro Quadratmeter Bruttogrundfläche liege der Neubau in den Pulverwiesen deutlich unter den Baukosten vergleichbarer Projekte. Der Bau kostet insgesamt knapp 144 Millionen Euro.  „Wir verwirklichen ein äußerst wirtschaftliches Bauprojekt, das höchste Ansprüche an Ästhetik, Nachhaltigkeit und Qualität erfüllt“, sagte Eininger.
 
Zum Richtfest waren neben Bundes- und Landtagsabgeordneten Vertreter des Kreistags, der Stadt Esslingen, des Generalunternehmens ZÜBLIN sowie des Architekturbüros BFK architekten eingeladen. Das Richtfest konnte bereits knapp ein Jahr – exakt 329 Tage - nach der Grundsteinlegungen gefeiert werden. „Wir sehen nahezu täglich, wie schnell der Bau weiterhin voranschreitet“, sagte der Landrat. Bei der Grundsteinlegung war eine Zeitkapsel in den Bau eingemauert worden, in der zeitgeschichtliche Dokumente verpackt worden waren.
 
„Mit Stolz blicken wir heute – keine 11 Monate nach der Grundsteinlegung – auf den erweiterten Rohbau des neuen Landratsamts Esslingen. Wir als ZÜBLIN bauen hier nicht nur besonders nachhaltig und ressourcenschonend, sondern auch schnell und effizient. Dieses anspruchsvolle Pilotprojekt für kreislaufgerechtes Bauen ist voll im Zeitplan. Das liegt besonders daran, dass unser ZÜBLIN-Projektteam das Potenzial der Digitalisierung umfassend ausschöpft: Alle baubegleitenden Prozesse werden hier konsequent in das digitale Bauwerksmodell integriert. Neben der guten Zusammenarbeit mit unserer Auftraggeberin und unseren Partnerfirmen ist dies ein entscheidender Erfolgsfaktor in diesem Projekt“, sagte ZÜBLIN-Vorstandsmitglied
Stephan von Heyde.
 
Für ZÜBLIN als Generalunternehmen ist der Neubau des Landratsamts Esslingen ein Leuchtturm-Projekt für das ressourcenschonende und nachhaltige Planen und Bauen. Das Bauprojekt folgt einem Konzept zum zirkulären Bauen: Beim Rückbau des Bestandsgebäudes sind die gewonnenen Materialien systematisch getrennt und zu mehr als 90 Prozent zur Wiederverwertung in den Baukreislauf zurückgeführt worden. Für den Neubau werden nun gezielt Recycling-Baustoffe wie ressourcenschonender Beton (R-Beton) eingesetzt; es wird einen materialökologischen Bauteil-Katalog und ein Rückbau-Konzept geben. Mit Photovoltaik-Anlage, Neckarwasser gespeister Wärmepumpe und Cradle-to-Cradle zertifizierten Bauteilen wird das neue Landratsamt den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 und die Kriterien für ein Gold-Zertifikat der DGNB erfüllen. Auch die Errichtung des Gebäudes genügt hohen Nachhaltigkeitsansprüchen: ZÜBLIN hat von der DGNB bereits das Vorzertifikat Nachhaltige Baustelle erhalten.
 
„Durch den gesamten Planungsprozess vom Wettbewerb bis zur Detailplanung standen die Menschen, die das Gebäude über viele Jahrzehnte nutzen werden, für uns im Mittelpunkt aller Überlegungen“, sagte Reiner Hahn, der Geschäftsführer von BFK architekten als Planungs- und Kooperationspartner von ZÜBLIN. Durch die Wahl der liegenden Acht als Grundform mit einem zentralen Knotenpunkt bietet das Gebäude einen Ort, der Mitarbeitende und Besucher freundlich empfängt und auf kurzem Wege zum Ziel führt – sei es zum Termin in einem der Ämter, dem eigenen Arbeitsplatz, dem Sitzungssaal oder der Kantine. Dabei ist der Entwurf so flexibel geplant, dass er auch in Zukunft auf veränderte Anforderungen reagieren und langfristig zeitgemäße Arbeitsumgebungen bieten kann. Neben den verbauten und recycelten Materialien ist dieser Aspekt essenziell für die Nachhaltigkeit des Gebäudes, das bereits jetzt schon im Landkreis und darüber hinaus Beachtung findet.
 
 
Weitere Information:
Leuchtturm-Projekt für das ressourcenschonende und nachhaltige Planen und Bauen
Landkreis Esslingen - Zahlen, Daten, Fakten Neubau LRA (landkreis-esslingen.de)


Für den Neubau des Landratsamtes Esslingen ist der Grundstein gelegt worden

Foto Blick auf die Baustelle
Aktueller Ausblick vom zehnten Stock des Erweiterungsbaus auf die Baustelle. Für die Bodenplatte sind in den vergangenen Wochen 14.000 Tonnen Beton gegossen worden. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner
Foto Inhalt der Zeitkapsel
Für den Grundstein ist eine Zeitkapsel befüllt worden. Darin sind  Pläne, Ansichten und Grundrissen zum Neubau, der Bau- und Vergabebeschluss in der Kreistagssitzung und der Niederschrift dazu, Zudem Presseberichte zum Baubeschluss sowie eine aktuelle Tageszeitung vom Tag der Grundsteinlegung. Informationen zum Bau, die Gästeliste, ein ehemaliges Diensthandy und Geldmünzen in aktueller Währung geben Einblick in die heutigen Lebenswelten. Ebenso eine Urkunde, auf der "nach alter Sitte" die Preise für einen Doppelzentner Weizen (24 Euro), einen Hektoliter guten Esslinger Weines (950 Euro) sowie eine Facharbeiter-Arbeitsstunde (50 Euro) angegeben sind. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner
Foto Maurerkellen
Für die Grundsteinlegung wurden eigens Maurerkellen angefertigt. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner
Foto Landrat vor der Baustelle
Landrat Heinz Eininger betont in seiner Rede die Bedeutung des Bauvorhabens: "Mit dem Neubau wird ein Meilenstein in der Neuordnung der Kreisverwaltung gesetzt. Der Kreistag hat mit seinen Beschlüssen sehr weitsichtige Entscheidungen dafür getroffen." Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner
Foto Zeitkapsel im Grundstein
Landrat Heinz Eininger, ZÜBLIN-Vorstandsmitglied Stephan von der Heyde und Esslingens Erster Bürgermeister Ingo Rust (von links) legen die befüllte Zeitkapsel in den Grundstein. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner
Foto Grundstein wird zugemauert
Für die Abdeckung des Grundsteins braucht es mit Landrat Heinz Eininger, ZÜBLIN-Vorstansmitglied Stephan von der Heyde und Esslingens Erstem Bürgermeister Ingo Rust (von links) drei tatkräftige Männer und Mörtel. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner
Foto Der Grundstein wird mit zwei Betonplatten verschlossen
Der Grundstein wird mit zwei Betonplatten, die mit dem Logo des Landkreises versehen wurden, verschlossen. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner

Warum ein Neubau und was er kostet

Für die Mitarbeitenden war das grüne Bestandsgebäude in den Esslinger Pulverwiesen zu klein geworden, zudem wies es erhebliche bauliche, technische und funktionale Mängel auf. Dem Kreistag stellte sich daher die Frage, ob das Gebäude abgerissen und neu gebaut oder erhalten, saniert und erweitert werden soll.

Foto des künftigen Landratsamtsneubau

Ein Neubau des Verwaltungsgebäudes war in der Betrachtung im Vergleich zum Erhalt, der Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes mit veranschlagten 129,7 Millionen Euro nahezu gleich teuer. Infolge des Ukraine-Krieges haben sich aber die Rahmenbedingungen auf dem Bausektor maßgeblich geändert, mit zum Teil enorm gestiegenen Preisen aufgrund von anhaltender Materialknappheit und einer Störung der Lieferketten. Der Kreistag hat daher im März 2023 einer zusätzlichen Pauschalvergütung
in Höhe 13,7 Millionen Euro zugestimmt. Damit belaufen sich die Gesamtaufwendungen auf insgesamt 143,4 Millionen Euro.

Die Baukosten belaufen sich auf 3.990 Euro pro Quadratmeter Bruttogrundfläche. Darin enthalten sind auch die Kosten für den Rückbau des Bestandsgebäudes. Benchmarks zu vergleichbaren Projekten liegen ohne Rückbauleistungen deutlich über 4.000 Euro
pro Quadratmeter Bruttogrundfläche. Somit stellt der Neubau ein äußerst wirtschaftliches Bauprojekt dar, das gleichzeitig höchste Ansprüche an Ästhetik, Nachhaltigkeit und Qualität erfüllt. Die Finanzierung erfolgt über Bausparverträge, KfW-Darlehen sowie über Kreditmarktdarlehen.

Foto einer Kostenübersicht

2 Hauptstandorte - Esslingen und Plochingen

Das Landratsamt bietet künftig seine Dienstleistungen an 2 Hauptstandorten an. In den Pulverwiesen 11 in Esslingen und Am Aussichtsturm 5 - 7 in Plochingen.

In Esslingen wird noch gebaut, weshalb einige Ämter in Interimsgebäuden untergebracht sind. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Der neue Hauptstandort Plochingen mit seinen Ämtern ist bereits voll in Betrieb.

In Plochingen ist mit einem Neubau und dem Umbau des ehemaligen Krankenhausgebäudes ein zweiter Standort der Kreisverwaltung für insgesamt 500 Mitarbeitende entstanden. Der Neubau wurde ebenfalls im Verfahren „Planen und Bauen“ vom Unternehmen Reisch-Bau nach Plänen des Büros LRO Architekten verwirklicht und entspricht den gleichen ökologischen Standards wie der Neubau am Neckar. Auch die Ansprüche an flexible Arbeitswelten und eine optimale Funktionalität sind umgesetzt worden. Zum Beispiel sind die Theken für den Publikumsverkehr individuell an die Bedürfnisse der Besucher angepasst worden. Die Aufteilung des Landratsamts auf zwei Hauptstandorte entspricht der Grundidee der Immobilienstrategie 2025 des Landkreises, so konnte der Standort in Plochingen optimal genutzt und aufgewertet werden.

Fotokollage Verwaltungsneubau in Plochingen

Zusätzlich befinden sich noch Außenstellen in Nürtingen, Kirchheim u.T. und Filderstadt-Bernhausen sowie Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern


Wie lief die Entscheidung

Nach einem langen Planungsprozess mit mehreren Beratungsrunden, Sitzungen und Beschlüssen, unter Einbeziehung einer externen planerischen Expertise und unter sorgfältigster Abwägung aller entscheidungsrelevanten Fakten beschloss der Kreistag, das Verwaltungsgebäude in den Pulverwiesen abzureißen und nach modernsten Standards neu zu errichten. Am Ufer des Neckars entsteht nun ein modernes Verwaltungsgebäude, das den benachbarten Erweiterungsbau ergänzt. Das zweiteilige, vier- bzw. fünfgeschossige Gebäude in Form einer liegenden Acht folgt dem Entwurf von BFK Architekten und wird von einem Projektteam der ZÜBLIN-Direktion Stuttgart und der ZÜBLIN-Tochter Wolfer & Goebel Bau im Verfahren Planen und Bauen schlüsselfertig errichtet. Die beiden polygonalen Baukörper bieten eine Raumfläche von insgesamt 33.000 Quadratmetern, auf der 675 Arbeitsplätze für Verwaltungsbeschäftigte eingerichtet werden.

  • 3/2012 Erstellung einer Realisierungsstudie, Untersuchung verschiedener Sanierungsvarianten, Vergleich mit Neubauvariante
  • 9/2016 Vorstellung und Beratung der Immobilienstrategie 2025
  • 12/2016 Grundsatzbeschluss Abriss und Neubau Verwaltungsgebäude Esslingen und Erstellung Machbarkeitsstudie Neubau
  • 9/2017 Bildung des Steuerungskreises mit Vertreterinnen und Vertretern des Kreistags
  • 4/2018 Sachstand Machbarkeitsstudie Neubau
  • 7/2018 Beschluss Interimsanmietung
  • 10/2018 Beschluss Machbarkeitsstudie mit Entscheidung Neubau Esslingen und Standort Plochingen, Bauvarianten und Investitionsvolumen, kombiniertes Verfahren Planen + Bauen
  • 5/2019 Start Vergabeverfahren
  • 2020 Sitzungen der Bewertungskommission zu eingereichten Entwürfen
  • 3/2021 Bau- und Vergabebeschluss
  • 2021 - 2022 Auszug Verwaltungsgebäude Esslingen 
  • 2021 - 2023 Abschluss der weiteren Planungsleistungen
  • 2022 Einzug Neubau Außenstelle Plochingen
  • 2022 Rückbau Bestandsgebäude Esslingen
  • 2022 - 2026 Interimszeit
  • 2023 Beginn Bauarbeiten Neubau Verwaltungsgebäude Esslingen
  • 2026 Einzug Neubau Verwaltungsgebäude Esslingen

Neubau: flexible Arbeitswelten und optimale Funktionalität

Der Verwaltungsneubau wird im Drei-Zonen-Prinzip mit öffentlichen Bereichen für Mitarbeitende und Besucher, mit halböffentlichen Bereichen für Personen mit Terminvereinbarung sowie mit internen Bereichen nur für Mitarbeitende errichtet. Somit können der Kundenkontakt, terminierte Gespräche und konzentriertes Arbeiten in der jeweils optimalen Arbeitsumgebung gewährleistet werden.

Szenenfoto der künftigen Bürolandschaft im Neubau des Landratsamtes

Mit modularer und flexibler Bauweise können Flächen je nach Bedarf ausgewiesen und zu einem späteren Zeitpunkt umgewidmet werden, zum Beispiel individuelle Büroflächen zu Besprechungs- und Projekträumen. Mit diesem Konzept lassen sich individuelle Personalentwicklungen optimal abbilden. Die Bauweise ermöglicht zudem individuelle Büroarbeitsplatzkonzepte wie Desk-Sharing im Zuge der weiteren Umsetzung von Homeoffice und mobilem Arbeiten. So punktet das Landratsamt auch als attraktive Arbeitsstätte bei der Personalgewinnung und -bindung.


Neubau: ressourcenschonend, umweltfreundlich, energieeffizient

Das neue Landratsamt wird nach dem Standard KfW-Effizienzhaus 40 gebaut. Das heißt: der Primärenergiebedarf im Betrieb liegt bei höchstens 40 Prozent eines Referenzgebäudes. Dafür sorgen unter anderem der Einsatz einer mit Neckarwasser gespeisten Wärmepumpe für die Heizung und Kühlung des Gebäudes über Deckensegel sowie der großflächige Einsatz von Photovoltaik zur Eigenstromerzeugung. Eine PV-Anlage mit zirka 375 kWp Leistung auf den ansonsten begrünten Dächern und weitere fassadenintegrierte PV-Module mit etwa 75 kWp versorgen den Neubau sowie die E-Ladestationen für Fahrzeuge und Pedelecs mit Energie.

Schon auf der Baustelle werden alle Prozesse nach den Nachhaltigkeitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgestaltet. Ein entsprechendes Vorzertifikat „Nachhaltige Baustelle“ wurde bereits beantragt. Mit der Auszeichnung honoriert die DGNB zum Abschluss der Bauphase eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsqualität – von der Baustellenorganisation und dem Ressourcenschutz über Aspekte wie Gesundheit, Soziales und Kommunikation mit der Öffentlichkeit bis hin zur Qualität der Bauausführung.

Mit seinen Standards wird das neue Verwaltungsgebäude zudem die lebenszyklusorientierten Nachhaltigkeitskriterien für ein Gold-Zertifikat der DGNB für Neubauten erfüllen und somit zu einem Leuchtturmprojekt. Um die Qualität von nachhaltigem Bauen erfass- und bewertbar zu machen, hat die Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ein Zertifizierungssystem entwickelt, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg einbezieht.

Beim Bau des Gebäudes kommen schadstoffarme Materialien zum Einsatz, die geprüft gesundheitlich unbedenklich sind. Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft wird der Verwaltungsbau zudem mit einem möglichst hohen Anteil an recycelten Baustoffen errichtet, das aus dem Altbau zurückgewonnene Material wird so weit wie möglich wiederverwendet. Ressourcenschonung ist auch wesentliches Leitmotiv für den Innenausbau. Verbaut werden unter anderem Cradle-to-Cradle-zertifi zierte Produkte wie Büro-Systemtrennwände und entsprechend zertifizierte Holzbeläge.


Altbau: Urban Mining beim Abriss

2022 wurde der sechsgeschossige Altbau systematisch zurückgebaut. Die Materialien wurden dabei so weit wie möglich getrennt, um einen möglichst hohen Anteil der eingesetzten Baumaterialien wiederverwerten bzw. wiederverwenden zu können. Nach dem Prinzip des sogenannten Urban Mining können so mehr als 90 Prozent der aus dem Altbau gewonnenen Materialien in den Baukreislauf zurückgeführt werden.

Foto vom Abriss des Altbaus des Landratsamtes

Beispiele:

  • Mehr als 31.500 Tonnen Beton wurden direkt auf der Baustelle gebrochen und gesiebt. Das erzeugte Granulat wird als Zuschlagsstoff (R-Splitt) für ressourcenschonenden Beton (R-Beton) wiederaufbereitet und an umliegende Betonwerke geliefert. 
  • Mehr als 1.220 Tonnen Metalle aus dem Altbau – vom Bewehrungsstahl über Aluminiumfenster bis hin zu Kupferkabeln – werden zur Wiederverwendung aufbereitet.
  • Rund 400 Tonnen Gipsdielen und -karton werden zur weiteren Nutzung im Hochbau aufbereitet.
Abbruchvideo zum Altbau des Landratsamtes auf Youtube

Bildergalerie und Videos zum Baufortschritt des Neubaus (Stand 15.11.2023)

Video zum Abbruch und aktuellen Baufortschritt
Visualisierung des Neubaus
Drohnenflug am 26.10.