Förster Jürgen Ernst geht zum 1. November in den Ruhestand

Abschied vom Forstrevier nach einem Vierteljahrhundert

Abschied vom Wald: Revierleiter Jürgen Ernst geht in den Ruhestand. Foto: Elke Rimmele-Mohl

Während seiner Dienstzeit ist manches junge Pflänzchen zu einem stattlichen Baum herangewachsen: Nach 44 Berufsjahren geht der Leiter des Forstreviers Neckartenzlingen, Jürgen Ernst, in den Ruhestand. Den überwiegenden Teil dieser Zeit, nämlich 23 Jahre lang, leitete er das Forstrevier, zu dem neben Neckartenzlingen auch die Kommunalwälder von Neckartailfingen, Altenriet, Altdorf, Bempflingen, Großbettlingen und Schlaitdorf gehören.

Der Zuschnitt des Forstrevieres galt unter den Vorgängern nicht direkt als Traumrevier. Die große Zahl an zu betreuenden Kommunalwäldern mit vielen kleinen Walddistrikten ließ die Verweildauer der Kollegen kurz ausfallen, eher ein „Durchgangsrevier“ sei es gewesen, erinnert sich der scheidende Revierleiter. Mit Förster Jürgen Ernst änderte sich dies. Er blieb den Wäldern im Neckartal fast ein Vierteljahrhundert treu.

Der aus Wiesensteig stammende Forstmann war zuvor im Klettgau nahe der schweizer Grenze und dann im Schwarzwald tätig gewesen. Dort, mit einem sehr großen jagdlichen Betätigungsfeld und einem Nadelbaumanteil von 99 Prozent, hätte die forstliche Welt dort kaum anders sein können als in unserer Region. Doch reiner Nadelwald sei auf Dauer nicht sein Ding gewesen. „Dort wollte ich weg“, erinnert sich Jürgen Ernst. Im Neckartal gefiel ihm der hohe Laubholzanteil und die ausgeprägte Baumartenvielfalt, waldbaulich fand er ein vielseitiges und interessantes Arbeitsfeld, in das er sich intensiv einarbeitete. „Vorbildliche Revierführung“ wurde Jürgen Ernst im Zuge des jüngsten Audits des Gütesiegels PEFC, dem weltweit größten unabhängigen Zertifizierungssystem für nachhaltige Forstwirtschaft, bescheinigt.

Großen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Wälder konnte er im Zuge der Wiederaufforstung der durch Sturm Lothar entstandene Kahlflächen nehmen. Eichengeprägte Laubholzmischwälder wurden gezielt angepflanzt und gepflegt. Herangewachsen sind daraus inzwischen artenreiche Wälder, die im Blick auf die Klimastabilität von großem Wert sind.
 
Zu einer Herausforderung entwickelte sich das Eschensterben, ausgelöst durch einen aus Asien eingeschleppten Pilz. Im von Natur aus eschenreichen Neckartal mussten in der Folge viele kranke und absterbende Eschen gefällt werden. Insbesondere die Situation entlang von Straßen erforderte beherztes Handeln und teils schmerzhafte Eingriffe. Insgesamt war das Thema Verkehrssicherung im dichtbesiedelten Neckartal ein immer präsentes Thema, bei dem der Revierleiter viel Verantwortung zu schultern hatte.
 
Im Ruhestand wird es neue Prioritäten geben, seinem Wald wird er aber weiterhin verbunden bleiben.
 
Die Betreuung des Forstrevieres erfolgt vorerst kommissarisch. Zuständig für die Wälder der Gemeinden Altenriet, Neckartailfingen und Schlaitdorf ist Lukas Scheuter. Zuständig für die Wälder der Gemeinden Altdorf, Bempflingen, Großbettlingen, Neckartenzlingen und der Filderwasserversorgung ist Tobias Haußmann

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Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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