Hilfe für den Wald im Klimawandel
Bodenschutzkalkung für Wälder im Landkreis Esslingen per Helikopterbefliegung
Um die Fruchtbarkeit der Waldböden zu erhalten und die Lebensgemeinschaft Wald im Zeitalter des Klimawandels zu stärken, wird im Landkreis Esslingen in den Kommunalwäldern in Schlaitdorf, Weilheim an der Teck und Kirchheim unter Teck vom 11. bis 22. September eine Bodenschutzkalkung durchgeführt. Dabei wird per Helikopterausbringung eine Fläche von rund 450 Hektar gekalkt. Während der Befliegung sind die bearbeiteten Waldgebiete abschnittsweise für Waldbesucherinnen und -besucher gesperrt. Da die Kalkung trockene Witterung voraussetzt, kann sich bei Regenwetter der Ausbringungszeitraum etwas nach hinten verschieben.
Die Bodenschutzkalkung startet am 11. September in Schlaitdorf, wo an zwei Tagen die Waldteile „Schaichberg“ und „Haierlanden“ beflogen werden. Es folgen in Weilheim die Waldteile „Egenfirst“, „Wolfscherre“ und „Unterdiebel“. Ab dem 18. September wird dann für eine Woche in Kirchheim der Talwald bearbeitet. Der Kirchheimer Talwald, es handelt sich hier um den Wald bei den Bürgerseen, wird voraussichtlich am 20. September für Waldbesucher komplett gesperrt. An diesem Tag ist auch der Parkplatz bei den Bürgerseen gesperrt sowie der Waldweg „Herrschaftsweg“, der eine beliebte Verbindungsstrecke für Radfahrer von den Bürgerseen in Richtung Nürtingen ist. An den anderen Tagen ist der Parkplatz an den Bürgerseen sowie der „Herrschaftsweg“ geöffnet, jedoch gibt es Waldsperrungen in Teilabschnitten.
Eine gesundheitliche Gefährdung durch das Kalkmaterial besteht nicht, trotzdem werden die Waldgebiete während der Befliegung aus Sicherheitsgründen gesperrt. „Diese Sperrhinweise müssen beachtet werden, denn es ist mit einem erhöhten LKW-Verkehr aufgrund der Materialanlieferungen sowie gelegentlich mit herabfallenden Klumpen verbackenen Kalkstaubs aus dem Streukübel des Helikopters zu rechnen“, so die stellvertretende Forstamtsleiterin Sandra Neuwersch.
Die bundesweite Bodenzustandserhebung hat gezeigt, dass eine gezielte Kalkung von Waldflächen die vom Menschen verursachte Versauerung der Waldböden abmildert, die Bäume in ihrer Vitalität und Widerstandskraft gegenüber Trockenheit stärkt und ein reiches Bodenleben fördert. Gesunde Waldböden sind eine Grundvoraussetzung für ein vielfältiges Bodenleben und stabile Waldbestände. Mit der Ausbringung von Kalk wird der wurzelschädigenden, menschengemachten Versauerung der Waldböden entgegengewirkt, die natürlichen Regenerationsprozesse der Böden werden unterstützt, so das Forstamt.
Die Bodenschutzkalkung ist Teil der Strategie zum Nachhaltigkeitsmanagement der Landesforstverwaltung und wird von der Europäischen Union gefördert. Die Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg hat auf der Grundlage von standortskundlichen und bodenkundlichen Untersuchungen einen Maßnahmenplan erarbeitet. Auf Basis des Maßnahmenplanes wurde die Bodenschutzkalkung im Landkreis Esslingen geplant.