Die Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024

Die Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024. In Ochsenwang im Gewann „Auchtert“ steht ein besonders prächtiges Exemplar.
Foto: Julia Usenbenz

Mit der Mehlbeere wurde ein eher unbekannter Laubbaum zum Baum des Jahres 2024 gekürt. Ein Grund mehr, zum Tag des Baumes am 25. April über die Baumart zu informieren. Das Kreisforstamt Esslingen weiß von einem besonders stattlichen Exemplar auf der Gemarkung Ochsenwang.

Die Ochsenwanger Mehlbeere steht im Gewann „Auchtert“ in der Nähe der Eduard-Mörike-Straße und ist ein außergewöhnlich stattliches Exemplar. Mit einem geschätzten Alter von 125 Jahren hat es die langsam wachsende Baumart auf einen respektablen Stammumfang von 2,55 Metern gebracht. Mit einer Höhe von nur 14 Metern ist die Ochsenwanger Mehlbeere aber vergleichsweise ein Zwerg unter den Baumarten - ökologisch betrachtet hingegen ist sie ein Riese. So sind Mehlbeeren für den Vogelschutz von Bedeutung. Bei Untersuchungen in England wurden 18 Vogelarten beim Verzehr der rötlichen Beeren beobachtet.

Wichtigstes Erkennungsmerkmal der Echten Mehlbeere, Sorbus aria, sind ihre silbrig-grauen Blattunterseiten. Der Blattrand ist doppelt gesägt, das heißt, es gibt zahlreiche größere Zähne, die in sich nochmals gezähnt sind. Die Mehlbeere spielt als Waldbaum keine große Rolle, da sie aufgrund ihrer geringen Baumhöhe, dem langsamen Wachstum und ihrem hohen Lichtbedarf im natürlichen Konkurrenzgeschehen mit anderen Baumarten im Waldgefüge nicht mithalten kann. Häufig wird sie aufgrund ihres hohen Lichtbedarfs und ihres langsamen Wachstums selbst an Weg- und Waldrändern verdrängt. Daher besiedelt sie gerne Freiflächen und fühlt sich im Offenland sichtlich wohler, auch weil sie keine Probleme mit intensiver Sonnenbestrahlung hat. So gesehen kommt der Baum des Jahres 2024 mit den Herausforderungen des Klimawandels wie Trockenstress und Hitzewellen weitgehend zurecht und hat Potential für die Zukunft. Die Baumart könnte aufgrund dieser Trockentoleranz noch eine wichtige Rolle im klimastabilen Zukunftswald spielen. Ihren Namen bekam die Mehlbeere übrigens, weil ihre gemahlenen Samen in früheren Zeiten gelegentlich dem Mehl beigemischt wurden, um es zu strecken oder Backwaren süßer zu machen.

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Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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