Baumskulpturen aus dem Jakob-Fischer-Urbaum im Freilichtmuseum Beuren

Das Freilichtmuseum Beuren präsentiert in einer Sonderausstellung Holzskulpturen, die der Holzgestalter Bernhard Schmid aus abgestorbenen Bäumen heimischer Streuobstwiesen herausarbeitet. Die Ausstellung ist bis 27. Oktober in der Ausstellungsscheuer zu sehen.

Man sieht Bernhard Schmid mit einer großen Holzskulptur
Bernhard Schmid mit seiner Holzskulptur des Jakob-Fischer-Urbaums, Foto: FLM Beuren, Steffi Cornelius

Mit Holz-Kunstwerken schafft Bernhard Schmid eine einzigartige Verbindung zwischen Obstbaukultur und Kunst. Landrat Heinz Eininger resümierte in seinem Grußwort anlässlich der Austellungseröffnung am Sonntag, 28. April: „Die Streuobstkultur als bedeutender Baustein des kulturellen Erbes unserer Region erhält duch diese künstlerische Veredelung eine ganz neue Aufmerksamkeit.“ In der Ausstellungsscheuer aus Gärtringen werden unter dem Motto „Erlebnis – Dialog – Berührung“ Exponate aus dem Torso des Jakob-Fischer-Ur-Baums gezeigt.

Man sieht viele Leute die im Halbkreis stehen und eine Baumskulptur anschauen
Eröffnung der Ausstellung am 28. April in der Gärtringer Scheuer, Foto: FLM Beuren, Steffi Cornelius

Zweites Leben für den Jakob-Fischer-Ur-Baum
Der älteste bekannte Jakob-Fischer-Apfelbaum stand in Steinhausen an der Rottum (Landkreis Biberach). 2020 blühte er nach mehr als 117 Jahren ein letztes Mal. Durch die handwerklich hervorragende Bearbeitung der Hölzer des niedergelegten Obstbaumes schenkte Bernhard Schmid dem Torso des Stammvaters aller heute deutschlandweit angebauten Jakob-Fischer-Apfelbäume ein zweites Leben als Kunstwerk. Die Gäste des Freilichtmuseums können die Exponate in der Scheuer aus Gärtringen nicht nur bestaunen, sie dürfen sie auch berühren.

Aufmerksamkeits-Hinweise in den Streuobstwiesen
Bernhard Schmid hat zudem an ausgewählten Streuobstbäumen im Museumsgelände Hinweise platziert. Wer ihnen folgt, wird auf oft unbemerkte Schönheiten der Natur des Baumes hingewiesen. Nachdem Besucherinnen und Besucher bereits im Ausstellungsraum eingeladen werden, die Exponate zu berühren, geht es im Außengelände darum, zu erkennen, „wie das Leben mit Wunden und schweren Einschnitten umgeht“, sagt der Künstler. „Drehwuchs, Veredelungsstellen, Knollen, Brüche und Verwachsungen – diese außergewöhnlichen Wuchsformen zeigen, wie die Natur einschneidende Ereignisse bewältigt. Manchmal beschäftigen uns Erlebnisse das ganze Leben“, resümiert der Holzkünstler, „um dann zu einer wunderschönen, einzigartigen Form zu werden. Am Baum entdecken wir den Spannungsbogen von blühender Fülle, reicher und satter Ernte, verwelkendem und absterbendem Vergehen und Neuwerden.“ 

Scheunencafé mit dem Künstler am Muttertag und Kindheits-Tage-Picknick
Am Sonntag, 12. Mai, von 14 bis 16 Uhr lädt das Freilichtmuseum Beuren zu einem Scheunencafé in die Sonderausstellung ein. In dieser offenen Gesprächsstunde haben Tagesgäste die Gelegenheit sich bei Kaffee, Tee und Kuchen mit Bernhard Schmid über seine Begeisterung an der künstlerischen Arbeit mit Obstbäumen und über die Beziehung zwischen Menschen und Bäumen auszutauschen. 
Am 4. August sind die Gäste zur Halbzeit der Sonderausstellung und zum Themenwechsel bei den Exponaten zur Teilnahme an einem Picknick in den Streuobstwiesen des Museumsdorfes eingeladen. Während der gesamten Laufzeit können Dialogführungen zur Sonderausstellung gebucht werden (über Besucherservice@freilichtmuseum-beuren.de). Für die kleinen Gäste gibt es in der Ausstellung ein Mitmach-Heft, mit dem sie Bezüge zwischen Kunst und Natur, sowie Baum und Leben mit allen Sinnen erfahren und entdecken können.

Zum Künstler
Bernhard Schmid lebt in Rettenbach im Landkreis Günzburg. Holz-Kunst-Objekte aus seiner Werkstatt finden sich in Sammlungen in Stuttgart, Ulm, Berlin und München sowie in Singapur. Interessierte finden weitere Informationen in der Publikation „Unter den Bäumen“, sie ist im Museumsladen erhältlich. 
Laufzeit Ausstellung
Bernhard Schmid: „Baumskulpturen. Erlebnis – Dialog – Berührung“
April bis 27. Oktober 2024, Freilichtmuseum Beuren, Ausstellungsscheuer und Museumsgelände 
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, www.freilichtmuseum-beuren.de, Info-Telefon 0711 3902-41890, info@freilichtmuseum-beuren.de. Öffnungszeiten: bis 3. November, Dienstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr sowie an Feiertagen.

Pressesprecherin

Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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